Neurostress und Burnout - Dysbalance von Hormonen und Neurotransmittern

Was ist Neurostress?

Der Begriff “Neurostress” bezeichnet eine Reihe die Nerven, die Psyche oder die hormonproduzierenden Organe betreffende Störungen der Neurotransmitter (Botenstoffe) mit Auswirkungen auf das Immunsystem, die sich in nervösen Symptomen wie Depressionen, Ängsten, Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Suchterkrankungen aber auch körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit, Burn-out, Libidoverlust, PMS, Fybromyalgie und  Gewichtsproblemen zeigen können. Es kann ein Mangel an bestimmten Hormonen oder Botenstoffen vorliegen, der unsere körperliche und seelische Verfassung stark beeinträchtigen kann.

Was ist ein Neurostressprofil?

Neurostressprofile zeigen Mängel oder Überschüsse wichtiger Hormone, Neurotransmitter und Aminosäuren an.

Aus der Dysbalance der Botenstoffe und Hormone, die wie ein Perpetuum mobile agieren, können Rückschlüsse auf die Gründe des Beschwerdebildes getroffen werden und ursächlich therapiert werden ohne Psychopharmaka.

Bestimmung von Neurostresshormonen und Botenstoffen:

  • DHEA
  • Adrenalin
  • Noradrenalin
  • Cortison
  • Serotonin
  • Dopamin
  • GABA
  • Glutamat

Neurostress / Burnout / Nebennierenschwäche
– wenig diagnostiziert – gerne behandelt?

Oft werden die Ursachen in der Psyche vermutet und daraufhin Psychopharmaka verschrieben, dabei ist eine ursächliche Behandlung viel zielführender als den Körper zusätzlich mit Medikamenten zu belasten.

 Während sich die klassische Nebennieren-Schwäche (Morbus Addison) durch bestimmte Symptome wie bräunliche Verfärbung der Haut bemerkbar macht kommt die subakute Form der Nebennieren-Schwäche (Non-Addison) dezenter durch die Tür und lässt sich nicht direkt abgrenzen von anderen Erkrankungen. Die Nebennieren-Schwäche, auch unter den Begriffen Burnout, Adrenal Fatigué, chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) bekannt, findet sich im Zusammenhang mit folgenden Erkrankungen und Symptomen:

  • Hormonstörungen (Prämenstruelles Syndrom, Wechseljahre)
  • Chronische Infekte
  • Übergewicht / Adipositas
  • Depression
  • Allergien
  • Fibromyalgie
  • Migräne
  • ADS / ADHS
  • Chronische Entzündungen
  • Halswirbelsäulen-Syndrom
  • „Sickness-Behavior“
  • Chronische Infektionen, z. B. mit dem Epstein-Barr-Virus
  • Chronische Entzündungen und Schmerzen
  • Ernährungsfehler (hoher Zuckerkonsum, viel Weißmehlprodukte, wenig Obst und Gemüse)
  • Magen-Darm-Beschwerden mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Malabsorption, Leaky gut und Dysbakterie
  • Mangelnder Rhythmus hinsichtlich Schlaf, Ernährung, Anspannung und Entspannung
  • Traumata, Ängste und Schuldgefühle
  • Übermäßiger Sport
  • Toxinbelastungen und Entgiftungsstörungen

Diagnostik Burnout / Nebennieren-Schwäche

Wenn Sie das Gefühl haben, bei Ihnen könnte eine Nebennierenschwäche vorliegen gibt es folgende Möglichkeiten der Diagnostik:

 1. Die wichtigsten Hormone sind das Cortisol und das DHEA, das Cortisol kann auch im Tagesverlauf gemessen werden, um eine genauere Abbildung über den Tagesspiegel zu erhalten, da Cortisol morgens am höchsten sein sollte. Die Messung sollte im Speichel erfolgen, da im Speichel die freien, uns zur Verfügung stehenden Hormone gemessen werden, anders als im Blut mit hauptsächlich gebundenen Hormonen.

 2. Ein noch vollständigeres Bild wird erreicht durch die Untersuchung des Gleichgewichts von exzitatorischen (anregenden) Neurotransmittern wie Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Glutamat und Histamin und inhibitierenden (hemmenden) Neurotransmittern wie Serotonin, GABA, Glycin und Taurin im zweiten Morgenurin.

3. Da das hormonelle System wie ein Perpetuum Mobile funktioniert ist bei entsprechender Indikation auch die Untersuchung der Sexualhormone Östradiol, Progesteron und Testosteron im Speichel sinnvoll.

 4. Bei Verdacht auf eine chronische Infektion als Hintergrund der Beschwerden kann ein Lymphozyten-Transformationstest nachweisen, ob das Immunsystem sich aktuell mit einem Erreger auseinandersetzt. Herkömmliche Laboruntersuchungen fallen oft negativ aus.

 5. Zu denken ist auch an chronische Entzündungen, die durch Nahrungsmittelintoleranzen, Zahnherde oder Schwermetall-Belastungen unterhalten werden. Nahrungsmittel-Intoleranzen lassen sich durch einen Blut- oder Speicheltest nachweisen. Schwermetall-Belastungen werden durch Provokation mit EDTA-DMSA im Urin (Chelat-Therapie) festgestellt.

 Therapie Burnout / Nebennieren-Schwäche

 In der Therapie der Nebenniere braucht es Geduld, bis die Nebenniere sich wieder erholt und vor allem müssen die auslösenden Stressoren beseitigt werden. Während die äußeren Stressoren nach dem Motto „take it, leave it or change it“ moderiert werden können, was sich einfacher anhört als es manchmal ist, sind die inneren Stressoren subtiler und nicht unbedingt einfach zu erkennen und zu behandeln. Mit inneren Stressoren sind die inneren Bilder, der interne Kommentator, der Stress gemeint, den wir uns selbst machen. Hier spielen Prägungen aus der Kindheit, Konflikte und Traumata eine große Rolle. 

 Eine Änderung der Lebensführung mit ausreichend Schlaf (vor Mitternacht!), gesunder Ernährung, frischer Luft und Bewegung ist unabdingbar für die Therapie der Nebennierenschwäche. Die Ernährung sollte aminosäurereich, kohlenhydratreduziert, biologisch, antiallergen und nährstoffreich sein. Wahre Kraftpakete sind zum Beispiel grüne Smoothies, die sehr einfach selbst hergestellt werden können.

 Die Therapie der Nebennieren-Schwäche erfolgt mit Aminosäuren, Vitaminen, Fettsäuren, Pflanzenextrakten und natürlichen Hormonen. Die intravenöse Therapie ist effektiver wenn die Wirkstoffe über den Darm aufgrund einer Malabsorption nicht richtig aufgenommen werden. Bei chronischen Infekten vor allem viraler Herkunft hat sich die Mikroimmuntherapie bewährt, bei chronischen Belastungen mit Pilzen, Bakterien und Parasiten kommen ozonisierte Öle mit Pflanzenextrakten zum Einsatz. Für chronische Entzündungen stehen allerlei Wirkstoffe aus der Pflanzenapotheke zur Verfügung, wie z. B. Curcuma und Weihrauch. Die Ausleitung von Schwermetallen erfolgt vorzugsweise mit DMSA und EDTA (Chelat-Therapie) mit Unterstützung von Vulkangesteinen und Algen.

 Wenn Sie das Gefühl haben, das bei Ihnen eine Nebennieren-Schwäche vorliegt, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, damit Sie schrittweise – ohne Überforderung – die richtigen Impulse setzen können.